Noch vor Sonnenaufgang wecken uns die mittlerweile so vertraut klingenden Melodien der Mahagita und kündigen die Fortsetzung des Shinbyu an. Der Weckruf erfolgt unverhofft pünktlich, denn nur 30 Minuten später sitzen wir in einem wunderschön restaurierten alten Bus, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs der britischen Armee als Truppenfahrzeug diente. Man fährt mit uns hinaus in die weite Graslandschaft außerhalb der Ortschaften, auf der in diesen frühen Morgenstunden, bereits ein geschäftiges Treiben herrscht. Großflächig ausgebreitet liegen die noch ungefüllten Ballons auf dem Boden und eine Heerschar von Helfern bereitet unser letztes Abenteuer in Bagan vor.
Vielleicht etwas zu rustikal für diese frühe Uhrzeit, werden wir durch Gavin begrüßt, dem walisischen Ballonpiloten, der sich vor mehr als 5 Jahren entschloss Europa den Rücken zu kehren und ein neues Leben in Myanmar zu beginnen. Es schwingt etwas von der alten kolonialen Attitüde mit, als er, harsche Kommandos an seine burmesische Bodencrew gebend, die Vorbereitung zu unserer Ballonfahrt überwacht. Dennoch scheint sich niemand der Beteiligten an diesem Umstand zu stören, kommt doch die Beschäftigung bei einem im touristischen Sektor angesiedelten Unternehmen, für die einheimischen Angestellten einem Sechser im Lotto gleich. Wir verfolgen gespannt, wie sich die Ballons zu voller Größe aufblähen. Nun nehmen auch wir brav in Reih und Glied Aufstellung und lauschen demütig Gavins geradezu militärisch knapp vorgetragenen Instruktionen. Eine nicht unhöflich gemeinte Notwendigkeit, kann sie doch bei auftretenden kritischen Situationen, über Wohl oder Wehe der „Schicksalsgemeinschaft der Lüfte“ entscheiden.
Sanft und leise erhebt sich der karmesinrote Ballon vom Boden und trägt uns hinauf über die weite Ebene. Genau zur rechten Zeit. Denn im Osten künden erste Sonnenstrahlen vom Anbruch eines neuen Tages und überziehen die Landschaft mit einem mystischen Schleier, so als wolle Bagan, diese einstige Stadt der Könige, sich noch einmal von ihrer besten Seite präsentieren. Der Irrawaddy glitzert in der Morgensonne. Die Tempelanlagen sind umhüllt vom goldenen Zwielicht. Und über allem lächelt Buddha.
Zum Lesen des vollständigen Artikels besuchen Sie einfach den App Store Ihres Anbieters zum Laden der JOURJOUR App.